Mount Meru

Besteigen Sie den fünfthöchsten Berg Afrikas: Mount Meru 4.566 m ü. M.

Erfahrungsbericht Janine, Juni 2018

 

Bei meiner ersten Reise nach Tansania habe ich das erste Mal vom Mount Meru gehört. Unterwegs auf den Kilimanjaro erzählten mir meine Guides (Stanley und Lagos), dass die Besteigung auf den Mount Meru sogar anspruchsvoller sei, als die auf den Kilimanjaro. Ich erfuhr auch, dass einige Leute den Mount Meru als Höhentraining und Vorbereitung nutzen, um anschliessend den Kilimanjaro zu besteigen. Das alles hat mich neugierig gemacht. Bei meiner zweiten Reise wollte ich es dann wissen und so machte ich mich auf den Weg zum Mount Meru. 

 

Tage am Berg

Die ganze Trekking-Tour dauerte vier Tage. Es war eine ähnliche Stimmung wie unterwegs auf den Kilimanjaro. Den Moment geniessen, die Energie fühlen und die wundervolle Natur wirken lassen. Die Stimmung in den vernebelten und mystischen Wäldern hatte eine beruhigende und erdende Wirkung auf mich. Als ich dann noch einen atemberaubenden Ausblick auf den Kilimanjaro geniessen durfte, war ich überwältigt. Die Erinnerungen an die Besteigung auf das Dach Afrikas waren greifbar nah. Vier Tage lang war ich beschäftigt mit dem Nötigsten: wandern, ankommen, Schlafsack ausbreiten, waschen, trockene Kleider anziehen, lesen, Kaffee trinken, sich mit anderen Menschen austauschen, essen, Sternenhimmel bestaunen, schlafen, … Auch bei diesem Trekking hatte ich wieder eine super Crew, die es mir ermöglichte eine tolle Erfahrung zu machen. Meinen Rucksack konnte ich diesmal selber tragen. Dafür zählte ein Ranger zu unserem Team. Unterwegs auf den Mount Meru ist es nicht selten, dass man wilden Tieren begegnet. Deshalb ist es vorgeschrieben, dass jede Gruppe von einem bewaffneten Ranger geführt und begleitet wird. Ich fand es atemberaubend, als plötzlich Baboons (Paviane) vor unserer Nase über den Weg rannten oder als ich von weitem einen Giraffenkopf sah, der aus den Bäumen hervorschaute. Eine Büffelherde von nahem beobachten oder eine Wildschweinfamilie auf der anderen Seite des Weges bestaunen waren eindrückliche Momente. 

 

Gipfeltag

Die letzte Etappe bis zum Gipfel, empfand ich als anspruchsvoll. Zum Teil führte der Weg nahe am Abgrund vorbei. Bei einigen Passagen, musste ich mich an Ketten oder einem Geländer festhalten um mir zusätzlichen Halt zu geben. Die Strecke hat mich etwas an die Schweizer Berge erinnert. Zudem blies in dieser Nacht ein starker Wind und gegen die eisigen Temperaturen konnten mich meine dicksten Handschuhe nicht mehr schützen. Trotzdem fühlte ich mich viel wohler als beim Gipfeltag auf den Uhuru Peak (Kilimanjaro). Ich kam mit der Höhe gut klar und war körperlich, vom Training auf den Kilimanjaro, immer noch fit. Auf dem Gipfel (4.566 m) warteten wir in der Eiseskälte auf den Sonnenaufgang, der sich jedoch nicht zeigen wollte. So machten wir uns auf den Rückweg in die tieferen Regionen des Mount Meru, wo der Nebel schwindete und die Sonne mich langsam erwärmte. Nun konnte ich auch den Vulkan bestaunen, welcher ich beim Hochlaufen gar nicht zu Gesicht bekam. Ein unglaublicher Anblick. Der Ranger erzählte mir, dass man in einer längeren Trekking-Tour zusätzlich zum Vulkan hochlaufen könnte. Seine Schilderungen zu diesem Abenteuer hörten sich sehr spannend, aber auch anspruchsvoll an. 

Auch wenn ich auf dem höchsten Punkt keine Aussicht geniessen konnte, hat sich der Aufstieg gelohnt. Ich liebe einfach diese Stimmung am Berg, unterwegs zu sein und einfach den Moment nehmen und leben wie er sich zeigt. 

 

Allen die sich auf den Weg zum Mount Meru machen, wünsche ich eine wundervolle Zeit. Geniesst den Moment und die Natur!